1972 kam es zur zweiten Danprüfung im Lande und zwar in der neu erbauten Landessport- schule in Dornbirn. Als Prüfer fungierte diesmal Walter Gasteiger aus Tirol, der auch im Rahmen eines Wochenendkurses die Vorbereitung leitete. Diesmal wurde erstmals nach der Judo-Methode von Prof. Anton Geesink geprüft, dessen Lehrmethode vom Österreichischen Judoverband übernommen wurde. Walter Gasteiger war maßgeblich an der Verbreitung dieses Lehrsystems beteiligt, welches auch in der Sommerschule des ÖJV in Hintermoos über viele Jahre ein fixer Programmpunkt war.
Erstmals nach dieser Prüfung war eine größere Anzahl Danträger im Lande vorhanden, sodass nach Vorbild des ÖJV ein eigenes Dankollegium installiert werden konnte, welches für die technische Gestaltung des Judoportes zuständig war. Leider blieb auch der Vorarlberger Judosport nicht von politischem Geplänkel verschont. So hatte es seit 1967 zwischen den Vereinen bzw. deren Funktionären starke Differenzen über die Führung des VJV gegeben, was sich auch bei den Wahlen am 25.März 1973 auswirkte. In einer Kampfabstimmung wurde Adalbert Kottas zum neuen Präsidenten des VJV gewählt, die Führung des Dan-Kollegiums übernahm Peter Tschernegg. Die unterlegene Gruppe zog sich aus allen innehabenden Funktionen zurück, was die weitere Verbandsarbeit noch viele Jahre sehr belastete. Erst eine neue Funktionärsgeneration konnte diesen Bruch kitten und wieder eine kontinuierliche Verbandsarbeit bewerkstelligen.