Beim top-besetzten Grand Slam in Düsseldorf zeigte Laurin Böhler erneut auf. Aufgrund der schwierigen Auslosung blieb der 23-jährige Vorarlberger trotz zwei Siegen am Ende jedoch ohne Platzierung.
Nach dem doch etwas enttäuschenden Abschneiden beim Heim-Weltcup, vergangenes Wochenende in Oberwart, wollte Böhler diesen Sonntag (25.02.2018) auf höchster internationaler Turnierebene zeigen, dass er es besser kann. Nach der Auslosung war jedoch klar: einfach würde dies beim Grand Slam in Düsseldorf, bei dem es um jede Menge Weltcup-Punkte für die bald startende Olympia-Qualifikation zu holen gab, nicht werden. Denn im Pool des Vorarlbergers warteten ein paar alte Bekannte und wahre Kapazunder, an denen es erst vorbeizukommen galt. Doch Böhler fand gut ins Turnier. Gegen den Esten Grigori Minaskin (u.a. 3. Platz EM 2016) nutzte der ULZ-Athlet seine physische Überlegenheit und bombte seinen Gegner mit seinem „Sigature Move“ – einer Ura-Nage-Aushebetechnik – aus dem Turnier. Im zweiten Kampf ging es dann erneut gegen einen Kontrahenten aus dem Baltikum, wo mit Jevgenijs Borodavko ein bekannter Gegner wartete. Gegen den Routinier aus Lettland ergab sich daher wie erwartet ein taktisch geprägter Kampf, wo Böhler erneut von seiner ausgezeichneten körperlichen Verfassung profitierte. Und so drückte er Borodavko nach gut drei Minuten die dritte Shido-Bestrafung auf ’s Auge und zog in die dritte Runde ein.
Starke Performance gegen Olympia-Zweiten
In dieser wartete niemand geringerer als Varlam Liparteliani aus Georgien. Der Olympia-Silberne, zweifache WM-Medaillengewinner, dreifache Europameister und aktuelle Weltranglisten-Zweite gilt als wahrer Superstar des Judosports und einer der vielseitigsten Kämpfer in den oberen Gewichtsklassen. Doch Laurin Böhler wusste durchaus zu überraschen und zeigte, dass er auch auf diesem Niveau mithalten kann. Nach ausgeglichenem Kampf nutzte der erfahrene Georgier dann doch seine Chance am Boden und nagelte Böhler fest. Damit war das Turnier für den jungen Vorarlberger zu Ende, bei dem bei anderer Auslosung oder etwas mehr Glück durchaus eine Medaille drinnen gewesen wäre. Trotzdem darf sich der Hohenemser Sportler über die beste Österreichische Leistung an diesem Tag freuen.